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Menschenrechte – mehr als nur Fassade

Wir Schülerinnen und Schüler des Neuen Gymnasiums haben uns in den letzten zwei Monaten intensiv mit dem Thema Menschenrechte befasst. Ausgehend von einem großen Workshop-Tag haben wir sehr intensiv im Unterricht an den Themen Vorurteile, Völkerverständigung und Menschenrechte gearbeitet.

Tag gegen Rechts
Am dritten Mai haben wir Schülerinnen und Schüler aus der EF uns in der Aula des Neuen Gymnasiums versammelt, denn Herr Liphardt und Herr Kahl haben für uns einen großen Workshop organisiert: Sechs Referenten aus  verschiedenen Organisationen haben jeweils einen wichtigen Aspekt von Rechtsextremismus vorgestellt.
Herr Liphardt hat eine kurze Einführung zum Workshop gegeben. Anschließend verteilten wir Schülerinnen und Schüler uns auf die verschiedenen Workshops. Es gab Referenten zu den Themen „Musik in der extrem rechten Szene“, „Vorurteile der Rechtsextremisten und Gegenargumente“, „Rechtsextremismus in Bochum“ und „Stolpersteine“. Auch ein Mitarbeiter des Verfassungsschutzes war da.
Die Workshops waren sehr interessant. Gerade beim Thema „Musik in der rechten Szene“ waren alle sehr geschockt, als wir erfuhren, was alles in teilweise auch sehr modernen und bekannten Liedtexten enthalten ist. Welche versteckten Anfeindungen, die man normalerweise gar nicht konkret wahrnimmt. Wir haben uns in Kleingruppen sehr intensiv mit den Texten auseinandergesetzt. Als wir unsere Ergebnisse mit den anderen zusammentrugen, wurde uns erst so richtig bewusst, auf wie viele Arten man neonazistische Ansichten mit Musik verbinden kann. Es gibt Rechtsrock und rechten Hip Hop; aber auch von Reggae über Pop bis hin zu klassisch anmutenden Rhythmen ist alles dabei. Unser Gruppenleiter hat uns noch einige zusätzliche Informationen und Hörproben mitgebracht, die eigentlich verboten sind, für den Lehrgebrauch allerdings genutzt werden dürfen.
Mit gemischten Gefühlen gingen wir aus den Workshops hinaus. Einerseits haben wir viel dazugelernt; wir werden in Zukunft besser auf Rechtsextremismus reagieren können und aufmerksamer sein, andererseits sind wir alle geschockt von dem Gehörten. Wir waren sehr gespannt auf den Unterricht, in dem wir uns weiter damit beschäftigen konnten.

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Abbildung 1 Dr. Paul Reiter, Thorsten Kahl, Dr. Sebastian Neugebauer (von links nach rechts)

Gelungene Völkerverständigung: Ärzte ohne Grenzen
Aber wir haben uns nicht nur mit Problemen, sondern auch mit gelungener Völkerverständigung befasst. Am Abend des Workshop-Tages hat ein Mitglied von Ärzte ohne Grenzen der Schulgemeinde seine Arbeit vorgestellt. Ärzte ohne Grenzen leistet medizinische Nothilfe, wenn Menschen keinen ausreichenden Zugang zu medizinischer Versorgung haben - sei es nach Naturkatastrophen oder bei bewaffneten Konflikten, durch Flucht, Vertreibung oder soziale Krisen. Die Hilfe richtet sich an die Bedürftigsten, ohne nach Herkunft, Religion oder politischer Überzeugung zu fragen. Ärzte ohne Grenzen hilft unabhängig, unparteilich und neutral, wie uns Herr Dr. Neugebauer erklärte.

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Dr. Paul Reiter, Lehrer an unserem NGB, begrüßte Herrn Dr. Neugebauer mit einem Zitat von Erich Kästner: „Es gibt nichts Gutes, außer: Man tut es.“ Das Zitat betont die Notwendigkeit des Handelns, wenn man etwas Gutes erreichen will. Herr Dr. Reiter fühlte sich durch den Vortrag auch an den ersten Artikel der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte erinnert. Dieser befindet sich ja auch auf der Außenfassade unseres Neuen Gymnasiums Bochum. Als Mitglied bei amnesty international und Förderer von Ärzte ohne Grenzen hob Herr Dr. Reiter lobend hervor, dass auf der Grundlage der universellen und unteilbaren Menschenrechte, die eben nicht nur Fassade seien, gerade Ärzte ohne Grenzen sich dadurch auszeichne, dass mit Vernunft und Gewissen ehrenamtliche tätige Menschen  im Geiste der Brüderlichkeit Menschen aktiv und vor Ort helfen und nicht wie viele andere nur darüber reden würden.
Von Herrn Dr. Neugebauer haben wir erfahren, wie gut die kulturübergreifende Arbeit von Ärzte ohne Grenzen funktioniert.

Judenfeindlichkeit in der Antike:
Wir haben uns nach diesem Workshop-Tag auch intensiv im Unterricht mit Fremdenfeindlichkeit befasst. Im Lateinunterricht von Herrn Kahl haben wir das am Beispiel der Judenfeindlichkeit in Rom behandelt.
Die Römer hatten jede Menge Vorurteile gegenüber der jüdischen Bevölkerung. Meist bezogen sie sich darauf, dass die Juden eine andere Religion hatten und dementsprechend auch andere Sitten und Gebräuche. Vieles, was bei den Römern ein normaler Teil des alltäglichen Lebens war, war bei den Juden strengstens verboten, wie zum Beispiel der Verzehr von Schweinefleisch. Ein weiteres Beispiel für die Vorurteile der Römer ist, dass sie die Juden als angeblich ‚faul‘ bezeichneten. Dies begründeten sie mit dem jüdischen Sabbattag.
Die jüdische Religion wird von verschiedenen Geboten geregelt. In einem davon sagt Gott, dass alle sich den siebten Tag freinehmen sollen, nachdem sie sechs Tage lang gearbeitet haben. Der Grund dafür war, dass Gott die Welt in sechs Tagen erschaffen hatte und dann am siebten Tag ruhte. Das sollten die Juden auch tun und am siebten Tag ihren Gott ehren. Die Römer jedoch nutzten das als Vorwand, um die Juden als ‚faul‘ zu bezeichnen. Sie kannten so eine Regelung nicht und dachten vermutlich, die Juden wollten einfach weniger arbeiten. Dazu muss man auch erwähnen, dass die Römer selbst viele Festtage hatten, an denen sie ihrer Götter gedachten, indem sie gefeiert und auch nicht gearbeitet haben.
Es gab aber auch viele Personen, die sich schon in der römischen Antike für Völkerverständigung einsetzten. Der damalige Kaiser Titus hat sich sehr darum bemüht, die Juden in sein Reich einzubinden. Titus hatte einen wichtigen jüdischen Berater, Flavius Josephus. Er hat Titus viel über die jüdische Religion erklärt und Vorurteile abgebaut. Wir Schülerinnen und Schüler haben daraus gelernt, dass auch Menschen aus ganz unterschiedlichen Kulturen friedlich zusammenleben können, wenn sie miteinander im Gespräch bleiben und ehrlich an einem Austausch interessiert sind.

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Abbildung 2 Flavius Josephus erzählt Kaiser Titus von der jüdischen Kultur. Die EF-Schüler David Schimmelpfennig und Christian Haak haben sich authentisch auf dieses Rollenspiel vorbereitet.

Völkerverständigung konkret
Herr Liphardts EF-Kurs im Fach Praktische Philosophie hat ein besonders interessantes Unterrichtsprojekt durchgeführt. Wir Schülerinnen und Schüler haben Gottesbilder aus unterschiedlichen Kulturen erforscht. Dazu haben wir selbstständigFragebögen erstellt und die Flüchtlinge besucht, die damals neben uns in der Schulturnhalle untergebracht waren. Sie kommen zum größten Teil aus Syrien und dort ist selbstverständlich, dass man Moslem ist. Deswegen waren die Flüchtlinge ganz überrascht, als wir sie baten, ihr Gottesbild zu erklären. Sie stellen sich Gott als allmächtig und übermenschlich vor und (für die sehr religiösen Menschen) ist er überall gegenwärtig. Die Flüchtlinge waren sehr freundlich zu uns und haben gerne mit uns über ihr Gottesbild gesprochen. So konnten wir viel lernen, denn solche Projekte sind eine sehr interessante Ergänzung zum Unterricht.

Von Laura Hölzer, Rebecca Löbbert und Leoni Walkowiak (EF)


 

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